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Praktikumserfahrung von Theo

Mein Name ist Theodor Johannes Weber, ich bin 17 Jahre alt und besuche die 12. Klasse

des Theodor-Mommsen-Gymnasiums in Bad Oldesloe, wo ich im Physikprofil bin.

Mathematik und Physik gehören seit Jahren zu meinen stärksten Interessen,

insbesondere dort, wo abstrakte Modelle konkrete Anwendungen finden. Aus dieser

Motivation heraus habe ich mich sehr gefreut, über den Kontakt zu Michel Dacorogna, ein

zweiwöchiges Schulpraktikum bei Prime Re Solutions in Zug antreten zu können.


Eine wichtige Erfahrung, die meinen Zugang zu neuen Situationen prägt, liegt in meinem

Austauschjahr in Montréal. Ich lebte im Stadtteil Verdun in einer frankophonen Gastfamilie

mit zwei Brüdern, und besuchte ein französisches Gymnasium. Die vollständige

sprachliche und kulturelle Umstellung hat mein analytisches Denken und meine Offenheit

nachhaltig gestärkt. Auch sportlich hat mich Kanada geprägt, denn während in

Deutschland das Schwimmen meine Hauptsportart ist, habe ich dort Rugby spielen gelernt

und bin zum ersten Mal Ski gefahren. Diese Kombination aus strukturiertem Arbeiten und

körperlicher Aktivität hat mir geholfen, mich schnell in neuen Umgebungen

zurechtzufinden und etwas, das mir auch im Praktikum zugute kam.


Der fachliche Schwerpunkt meines Praktikums lag auf dem Aufbau und der

Implementierung eines eigenen Zufallsgenerators in Excel auf Basis des Mersenne-

Twister. Als ich bei Prime Re Solutions begann, hatte ich keinerlei Erfahrung mit Excel.

Innerhalb weniger Tage entwickelte ich jedoch ein grundlegendes Verständnis für Formeln,

Array-Logiken und Funktionsstrukturen. Durch tägliches Programmieren, Testen und

Überarbeiten gelang es mir schließlich, einen voll funktionsfähigen Zufallsgenerator zu

konstruieren, der als eigenständige Excel-Funktion genutzt werden kann. Zusätzlich erhielt

ich Einblicke in die Bedeutung von Bilanzen, Wahrscheinlichkeitsverteilungen und die

Modelllogiken, die dem versicherungsmathematisch Arbeiten zugrunde liegen.


Meine Eindrücke von der Arbeit waren durchweg positiv und oft überraschend. Besonders

eindrucksvoll war für mich, wie eng mathematische Methoden mit wirtschaftlicher

Relevanz verbunden sind. Die Atmosphäre im Büro empfand ich als konzentriert,

professionell und dennoch offen und freundlich. Obwohl die Tage lang waren, empfand ich

die Arbeit als motivierend, weil ich merklich Fortschritte machte, ständig neues lernte und

meine Arbeit oft lösungsorientiert war. Der Arbeitsbeginn um neun Uhr sorgte für einen

angenehmen Rhythmus, der mich gut durch den Tag getragen hat. Ein fester Bestandteil

des Tages war das gemeinsame Mittagessen, das nicht nur entspannt, sondern auch

verbindend war. Ein besonderes Erlebnis war das Trüffelessen, zu dem Frank Olivier und

mich eingeladen hat.


Frank war während meines gesamten Praktikums meine zentrale Ansprechperson. Seine

Erklärungen waren stets klar, strukturiert und gut nachvollziehbar. Ich hatte jederzeit das

Gefühl, Fragen stellen zu können und in meinem Lernprozess ernst genommen zu

werden. Die Aufgaben, die er mir gestellt hat, waren so gewählt, dass ich kontinuierlich

vorankam, ohne überfordert zu sein. Seine Spontanität aber auch seine Geduld und

Struktur machten ihn als Ansprechpartner sehr angenehm. Besonders gefreut hat mich,

dass er sich Zeit genommen hat, mir die Stadt Zug zu zeigen. Dieser Einblick hat meinen

Aufenthalt auch auf persönlicher Ebene erweitert.


Auch das restliche Team, Olivier, Simone und Stéphane, habe ich als sehr offen, freundlich

und hilfsbereit erlebt. Alle drei waren konzentriert bei der Arbeit und dennoch jederzeit

bereit, mir bei Fragen weiterzuhelfen oder Probleme mit mir gemeinsam zu lösen. Diese

Offenheit hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich mich schnell wohlgefühlt habe.

Zudem schienen alle, besonders Olivier, Erdnüsse zu lieben.


Außerhalb der Arbeit hatte ich die Möglichkeit, die Region selbstständig zu erkunden. Ich

wohnte in Baar, habe dort oft selbst gekocht und die Abende genutzt, um das Gelernte zu

reflektieren und mich auf den nächsten Tag vorzubereiten. Besonders eindrucksvoll war

eine Wanderung auf die Rigi Hochflue, die mir die Schweizer Landschaft und ihren

Kontrast zur konzentrierten Büroarbeit nähergebracht hat. Da ich Zug täglich besucht

habe, konnte ich die Stadt auch als Lebensraum kennenlernen.


Insgesamt war das Praktikum für mich eine außergewöhnliche und persönlich prägende

Erfahrung. Es verband fachliche Herausforderung, intensives Lernen, internationale

Eindrücke und persönliche Weiterentwicklung. Die Zeit bei Prime Re Solutions hat mein

Interesse an Mathematik, Physik und risikoorientierten Anwendungen weiter verstärkt und

mir gezeigt, wie vielfältig, relevant und lebendig die Arbeit aktuarieller Beratung sein kann.

Für meine zukünftigen Entscheidungen im Studium und im Beruf hat dieses Praktikum

einen wichtigen Impuls gesetzt.



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